Einbau Brandschutztür – Was du wissen musst

Eine Brandschutztür schützt Menschen und Eigentum, wenn ein Feuer ausbricht. Doch damit sie wirklich funktioniert, muss sie korrekt eingebaut werden. In diesem Artikel zeige ich dir, welche Punkte du beim Einbau beachten solltest, damit die Tür ihre Feuerwiderstandsklasse hält und du keine bösen Überraschungen erlebst.

Gesetzliche Vorgaben und Feuerwiderstandsklasse

Zuerst musst du wissen, welche Feuerwiderstandsklasse deine Tür haben muss. In Deutschland gibt es Klassen wie EI 30, EI 60 oder EI 90 – die Zahl gibt an, wie viele Minuten die Tür dem Feuer standhält. Die Klasse wird im Baurecht für unterschiedliche Räume festgelegt (z. B. Flure, Treppenhäuser oder technische Anlagen). Prüfe den Bebauungsplan oder frage den Architekten, welche Klasse für dein Projekt nötig ist.

Die Tür muss außerdem ein CE‑Kennzeichen besitzen und die entsprechenden Prüfberichte liegen. Ohne diese Nachweise kann die Tür nicht als Brandschutztür gelten und du riskierst Bußgelder.

Materialwahl und Zubehör

Brandschutztüren kommen meist aus massiven Holz‑ oder Metall‑Kernplatten, die mit feuerhemmenden Schichten überzogen sind. Achte darauf, dass alle Komponenten – Türblatt, Rahmen, Scharniere, Beschläge und Dichtungen – dieselbe Feuerwiderstandsklasse haben. Ein einzelnes nicht zertifiziertes Teil kann die gesamte Tür schwächen.

Besonders wichtig: Die Dichtungen. Sie schließen die Tür im Brandfall luftdicht ab und verhindern das Durchdringen von Rauch. Moderne Dichtungen lassen sich leicht austauschen, sollten aber immer nach Herstellerangaben montiert werden.

Schritte für den korrekten Einbau

1. **Ausmessen** – Miss die lichte Breite und Höhe des Türrahmens exakt. Brandschutztüren dürfen nicht zu eng oder zu weit sitzen, weil sonst die Dichtungen nicht richtig schließen.

2. **Rahmen vorbereiten** – Der Rahmen muss stabil und eben sein. Prüfe, ob er die nötige Tragfähigkeit für das Türgewicht hat. Oft wird ein Metallrahmen empfohlen, weil er weniger verzieht.

3. **Türblatt einlegen** – Setze das Türblatt in den Rahmen und prüfe den Abstand zu den Scharnieren (max. 3 mm). Justiere die Scharniere, bis das Blatt frei schwingt, aber nicht wackelt.

4. **Beschläge anbringen** – Montiere Türschloss, Griff und Notausstiegsvorrichtung gemäß den Anweisungen des Herstellers. Achte darauf, dass das Schloss nicht die Dichtung beschädigt.

5. **Dichtungen einsetzen** – Drücke die Dichtungsprofile gleichmäßig in die Schließfläche ein. Sie sollten beim Schließen leicht komprimiert werden, aber nicht zu stark.

6. **Abschließender Test** – Schließe die Tür mehrmals, prüfe, ob sie ohne Klicken oder Widerstand schließt. Öffne und schließe sie mit der Hand, um sicherzugehen, dass sie korrekt ausgerichtet ist.

Wartung und Prüfung nach dem Einbau

Eine Brandschutztür ist kein „einmal einbauen und vergessen“-Teil. Überprüfe sie mindestens einmal im Jahr visuell: Gibt es Risse im Türblatt? Sind Beschläge locker? Funktionieren die Dichtungen noch? Bei sichtbaren Schäden muss sofort ein Fachmann die Tür austauschen oder reparieren.

Zusätzlich gibt es in vielen Bundesländern vorgeschriebene Prüfungen alle 5 Jahre. Ein zertifizierter Brandschutzinspektor testet, ob die Tür die Feuerwiderstandsklasse noch erfüllt. Das Dokument ist wichtig für Versicherungen und Versicherungsansprüche im Schadensfall.

Wenn du dir unsicher bist, ob der Einbau richtig gelaufen ist, hol dir einen professionellen Tischler oder Brandschutzfachmann. Der kostet zwar etwas, spart dir aber später mögliche Reparatur- oder Versicherungsprobleme.

Jetzt hast du einen klaren Fahrplan: die richtige Klasse wählen, passende Materialien nutzen, sorgfältig messen und montieren und schließlich regelmäßig warten. So wird deine Brandschutztür zum verlässlichen Sicherheits‑Element, das im Ernstfall hält, was sie verspricht.