Brandschutztür Kosten 2025 in Österreich: Preise, Einbau, Normen und Tipps

Brandschutztür Kosten 2025 in Österreich: Preise, Einbau, Normen und Tipps Aug, 23 2025

Du willst wissen, was eine neue Brandschutztür kostet - ohne Werbe-Blabla, mit echten Zahlen. Kurz gesagt: Für eine Standard-Innentür aus Stahl in EI2 30-C mit Rauchschutz startet der Kaufpreis oft bei 700-1.200 €, mit fachgerechtem Einbau eher 1.400-2.200 €. Höhere Klassen (EI2 60), Glas, Doppelflügel, Panikbeschläge oder Feststellanlagen schieben das Budget schnell in den Bereich 2.500-6.500 €. Und ja, laufende Wartung gehört fix eingeplant. Hier findest du klare Preisspannen, Normen, versteckte Kosten - und eine simple Methode, dein Projekt sauber zu kalkulieren. Einmal zum Mitschreiben: Brandschutztür Kosten hängen vor allem von Klasse, Größe, Ausstattung und Montage ab.

TL;DR

  • Standard EI2 30-C Sa (Stahl, einflügelig): ca. 700-1.200 € Material; mit Einbau 1.400-2.200 €.
  • EI2 60-C Sa: ca. 1.100-2.000 € Material; mit Einbau 1.900-3.200 €.
  • Vollglas-/Designlösungen oder Doppelflügel: 3.000-8.500 € total, je nach Größe/Hardware.
  • Extras: Panikbeschlag +250-700 €, Feststellanlage +800-2.000 €, Rauchschutz S200 +150-400 €.
  • Folgekosten: jährliche Wartung ca. 80-250 € pro Tür; Dokumentation/Abnahme einplanen.

Preise 2025 in Österreich: Was du realistisch einplanst

Bevor du Angebote sammelst, brauchst du einen realen Rahmen. Die folgenden Spannen sind typische Marktwerte in Österreich 2025 - für Standardabmessungen (z.B. 875×2.000mm oder 1.000×2.125mm), Innenbereich, neutrale Optik. Regionale Unterschiede (z.B. Stadt/Land, Montagefenster, Bauphase) sind normal.

Materialpreise (Türblatt + Zarge) - Richtwerte:

  • Stahl, EI2 30-C Sa, einflügelig: 700-1.200 €
  • Stahl, EI2 60-C Sa, einflügelig: 1.100-2.000 €
  • Holz (innen), EI2 30-C Sa, einflügelig: 900-1.800 €
  • Alu/Glas (teilverglast), EI2 30-C Sa: 1.600-3.200 €
  • Vollglas-System (Brandschutzglas), EI2 30/60: 2.800-6.500 € (je nach Fläche/Profil)
  • Doppelflügelig: +40-80% auf den einflügeligen Preis vergleichbarer Qualität

Montage- und Nebenkosten - Richtwerte:

  • Standardmontage in Normöffnung, inkl. Ausschäumen/Verklebung, Befestigung, Justage: 350-650 €
  • Ausbau/Entsorgung Alt-Tür: 80-250 €
  • Mauerwerksanpassungen (Aufdopplung, Sturzkorrektur, Ausgleich): 250-1.200 €
  • Elektrik (Feststellanlage, Kontakt, Zutritt, Türöffner): 200-1.200 €
  • Dokumentation/Abnahmeprotokoll: 80-200 € (oft in Montagepauschale enthalten)

Typische Extras (Nettoaufschläge):

  • Rauchschutz Sa → S200: +150-400 € (bessere Dichtungen, geprüfte Klassifizierung)
  • Panikbeschlag (Fluchtweg): +250-700 €
  • Obentürschließer höherer Klasse (z.B. C5): +80-250 €
  • Feststellanlage (DIN EN 1155/14637, mit Rauchmeldern): +800-2.000 €
  • Brandschutzverglasung (Ausschnitt): +300-1.400 € je nach Größe/Typ
  • Sondermaße/Überhöhen: +10-35%
  • Oberflächen (Edelstahl, Designlaminat): +150-800 €

All-in-Beispiele (brutto, als Orientierung):

  • Kellertür, Stahl EI2 30-C Sa, einflügelig, Standardmaß, ohne Extras: 1.600-2.100 €
  • Heizraum, Stahl EI2 60-C Sa, einflügelig, mit Rauchschutz S200: 2.100-3.000 €
  • Wohnhaus-Fluchtweg, Holz EI2 30-C Sa, mit Panikbeschlag: 2.200-3.300 €
  • Altbau, Doppelflügelig EI2 30-C Sa, mit Feststellanlage: 3.800-6.200 €
  • Glaslösung (Teil-/Vollglas) EI2 30, einflügelig, Feststellanlage: 3.900-7.200 €

Faustregel für Budgetierung: Teile das Projekt grob in 4 Blöcke: Material 45-60%, Montage 20-35%, Zubehör 10-25%, Nachweise/Wartung im ersten Jahr 5-10%. Wenn du Sondermaße, Glas oder Feststellanlage willst, verschiebt sich der Anteil zugunsten Material/Zubehör.

Lieferzeiten 2025 (AT): Standardtüren 2-5 Wochen, Sondermaße/Glas 6-12 Wochen, komplexe Anlagen 8-14 Wochen. Bauzeitenplan entsprechend puffern.

Was treibt den Preis? Spezifikationen, Normen, Extras - und wie du clever wählst

Was treibt den Preis? Spezifikationen, Normen, Extras - und wie du clever wählst

1) Klassifizierung (EI2 30 / EI2 60 / EI2 90)
Die Feuerwiderstandsklasse folgt der europäischen Klassifizierung nach EN 13501‑2. EI2 30 (früher T30) ist in Wohnbauten oft ausreichend (z.B. Keller, Technikräume), EI2 60 häufiger in Garagen, Fluchtwegen, Trennungen zu Nutzungseinheiten. EI2 90 ist im Wohnbereich seltener, in Sonderbauten aber üblich. Höhere Klasse = aufwendiger Aufbau = mehr Gewicht = höhere Beschlagklasse und Montageanspruch → spürbar teurer.

2) Rauchschutz (Sa vs. S200)
Sa dichtet gegen kalten Rauch; S200 auch bei 200°C (Prüfung nach EN 1634‑3, Klassifizierung über EN 13501‑2). In Fluchtwegen und Treppenhäusern ist Rauchschutz oft Pflicht. S200 erfordert bessere Dichtkonzepte und kann zusätzliche Wartung bedeuten. Kostet, schont aber im Ereignisfall Leben und Sachwerte.

3) Selbstschließen (C)
Brandschutztüren müssen selbstschließend sein. Der Schließer (EN 1154) braucht die passende Größe (z.B. C3-C5) zur Türbreite/Gewicht. Billige Schließer sind oft eine schlechte Idee: unzuverlässiges Schließen bringt Ärger bei der Abnahme und im Betrieb.

4) Feststellanlagen
Praktisch in hoch frequentierten Bereichen. Aber: Feststellanlagen müssen bauartzugelassen, geprüft und regelmäßig gewartet werden. Ein simpler Keil ist unzulässig. Rechne mit 800-2.000 € zusätzlich plus Elektriker, und jährlich ca. 80-150 € Wartung.

5) Flucht- und Panikfunktion
Für Rettungswege brauchst du passende Panikbeschläge (EN 1125/179). Das beeinflusst Griffgarnituren, Schlösser, Bänder - und damit den Preis. Kein optionales „Nice-to-have“, sondern ein Muss, wenn der Fluchtwegplan es sagt.

6) Maße, Gewicht, Untergrund
Nicht jede Wand ist gleich. Mauerwerk, Beton, Trockenbau - alle brauchen zugelassene Befestigungen. Sondermaße und schwere Türblätter erfordern mehr Monteursstunden und oft Hilfsmittel. Bei Altbauten kommen Ausgleichsarbeiten dazu.

7) Optik und Oberfläche
Pulverbeschichtung in Sonderfarben, Edelstahl, Holzdekor oder Glasanteile machen Türen schöner - und teurer. Achte darauf, dass die Oberfläche in der Zulassung des Herstellers freigegeben ist. Selbst lackieren kann die Klassifizierung gefährden.

8) Prüf- und Nachweisdokumente
Für Österreich sind OIB‑Richtlinie 2 (Brandschutz, Ausgabe 2023) und die EU‑Normen relevant: Prüfung nach EN 1634‑1 (Feuerwiderstand) und EN 1634‑3 (Rauch), Klassifizierung nach EN 13501‑2, CE-Kennzeichnung nach EN 16034 (in Kombination mit EN 14351‑1/-2 je nach Einsatz). Die Leistungserklärung (DoP), Montageprotokoll und Konformitätsnachweise sind Pflicht, wenn du Ruhe bei Behörden und Versicherung willst.

Preis-Hebel, die du aktiv steuern kannst:

  • Klasse nur so hoch wählen, wie die Brandschutzplanung fordert - aber nicht darunter.
  • Standardmaß statt Sondermaß spart oft 10-25% und Zeit.
  • Rauchschutz Sa vs. S200 nach Nutzung entscheiden (Treppenhaus/Fluchtweg → meist S200).
  • Feststellanlage nur, wenn dauerhaft offen nötig. Sonst Schließverzögerung am Schließer prüfen.
  • Glasanteil bewusst dimensionieren: schön, aber teuer und schwerer zu liefern.
  • Frühzeitig Elektrik/Zutritt koordinieren, um Doppelanfahrten zu vermeiden.

Daumenformel für Schnellkalkulation: Materialpreis × 1,7 = grobe Projektkosten inkl. Standardmontage und Basiszubehör. Mit Feststellanlage oder Glas: Materialpreis × 2,0-2,3.

So kaufst du richtig: Angebote vergleichen, Risiken vermeiden, Checklisten + FAQ

So kaufst du richtig: Angebote vergleichen, Risiken vermeiden, Checklisten + FAQ

Schritt-für-Schritt zum sauberen Angebot

  1. Klär die Anforderung aus Brandschutzkonzept oder Baubeschreibung: Klasse (EI2 30/60/90), Rauch (Sa/S200), Fluchtweg, Panik, Nutzung.
  2. Nimm die Öffnung auf: Breite/Höhe der Rohbauöffnung, Wandaufbau, Anschlagrichtung, Bodenniveau, geplante Fertigböden.
  3. Definiere Ausstattung: Oberfläche/Farbe, Verglasung, Drücker/Garnitur, Schließer, ggf. Feststellanlage, Zutritt.
  4. Check elektrischen Bedarf: Zuleitungen, Netzteile, Türkontakte, Rauchmelder, Anbindung an BMZ (wenn vorhanden).
  5. Fordere 2-3 Vergleichsangebote: mit Hersteller, Typbezeichnung, Normen, Einzelpreisen, Montageumfang, Lieferzeit.
  6. Prüfe Nachweise: EN 16034 CE, EN 1634‑1/‑3 Prüfbericht/Leistungserklärung, OIB‑Konformität, Montageprotokoll Muster.
  7. Plane Betrieb: Wartungsvertrag, Ersatzteilverfügbarkeit, Reaktionszeiten im Störfall.

Vergleich - Entscheidungskriterien (ohne Marketingnebel):

  • Erfüllt Angebot exakt die geforderte Klassifizierung (z.B. EI2 60-C S200)?
  • Ist der Panik-/Fluchtweg-Beschlag passend (EN 1125/179)?
  • Ist die Feststellanlage vollständig (Haftmagnet, Taster, Melder, Netzteil, Freigabe)?
  • Montageumfang klar? Altbautaugliche Befestigung, Dichtfugen, Versiegelung, Entsorgung inklusive?
  • Dokumente zugesichert? DoP, CE, Montageprotokoll, Wartungsnachweis.
  • Gesamtzeitplan realistisch? Lieferzeit + Einbau + Abnahmepuffer.
  • Gewährleistung/Wartung transparent? Kosten pro Jahr, Ersatzteile, Reaktionszeiten.

Checkliste zur Abnahme (kurz und schmerzlos):

  • Typenschild vorhanden, gut lesbar, stimmt mit Angebot überein.
  • Tür schließt aus jeder Stellung selbsttätig; Dichtungen unbeschädigt; Spaltmaße ok.
  • Rauchschutzprüfung (Papierstreifen-Test ist nur grob; Protokoll zählt). S200: entsprechende Dichtungen verbaut.
  • Feststellanlage: Funktionstest, Auslösung über Rauchmelder/Taster, Rückstellung okay.
  • Panikfunktion: Von innen jederzeit öffnen möglich, auch ohne Strom.
  • Dokumente übergeben: Leistungserklärung (EN 16034), Montageprotokoll, Wartungsplan, Bedienungsanleitung.

Typische Risiken - und wie du sie vermeidest:

  • „Nur das Blatt tauschen“: Ohne passende, geprüfte Zarge verlierst du die Zulassung. Immer Türsatz betrachten.
  • Selbst lackieren/umbauen: Kann Klassifizierung zerstören. Nur freigegebene Oberflächen/Teile verwenden.
  • Flügel blockieren: Keile sind tabu. Wenn offen benötigt, dann zugelassene Feststellanlage.
  • Elektrik vergessen: Ohne Zuleitungen steht die Montage. Vorab mit Elektriker klären.
  • Keine Wartung: Versicherung/Behörde kann Ärger machen. Einmal jährlich prüfen lassen.

Mini-FAQ

  • Brauche ich eine Genehmigung? In der Regel ist die Brandschutztür Teil der Bau-/Nutzungsbewilligung. Austausch „gleichwertig“ erfolgt nach Plan/Brandschutzkonzept. Im Zweifel: mit Baubehörde/Brandschutzbeauftragtem abstimmen.
  • Welche Klasse ist „standard“? In Wohnbauten häufig EI2 30-C Sa, in Garagen/Treppenhäusern öfter EI2 60-C S200. Maßgeblich ist die OIB‑Richtlinie 2 (2023) in Verbindung mit dem genehmigten Brandschutzkonzept.
  • Gibt es Förderungen? Eher selten für reine Brandschutzmaßnahmen. Manchmal erleichtern Versicherer die Prämie nachweislich gesicherter Bereiche. Bei Sanierungen im Bestand: regionale Programme prüfen.
  • Wie oft warten? Mindestens jährlich durch eine befähigte Person; bei Feststellanlagen zusätzlich nach Herstellervorgabe. Pro Tür meist 80-250 €.
  • Wie lange hält eine Brandschutztür? Mechanisch 15-25 Jahre möglich, wenn gewartet. Dichtungen/Schließer tauschen sich im Betrieb. Bei harten Nutzungen früher.
  • Wie schnell lieferbar? Standard 2-5 Wochen; Sondermaße/Glas 6-12 Wochen. In Bauhochsaison länger.

Next steps - je nach Situation

  • Privatperson, Einfamilienhaus/Keller: Anforderung klären (oft EI2 30-C Sa). Standardmaß wählen, Stahloberfläche RAL ähnlich Haus. Zwei Angebote mit Montage anfragen. Budget: 1.600-2.100 €.
  • Hausverwaltung/Bestand: Bestandsaufnahme (Anzahl, Klassen, Defekte), Sammelausschreibung. Rahmenvertrag für Wartung. Puffer für 1-2 Ersatzanlagen/Jahr einplanen.
  • Architektur/Bauleitung: Frühzeitig Durchbrüche/Fertigfußbodenhöhen fixieren. Detail „Zarge x Wandtyp“ im LV klar beschreiben (Befestigung, Fugendetail). Schnittstelle Elektro in der Terminplanung sauber verankern.

Troubleshooting - wenn’s hakt

  • Öffnung ist krumm/uneben: Zarge mit Montageschuhen und Hinterfütterung, ggf. Anputzleisten. Besser etwas zu klein bestellen und sauber ausgleichen als „pressen“.
  • Budget zu knapp: Glasanteil reduzieren, Standardmaß wählen, S200 nur dort einsetzen, wo gefordert. Keine Kompromisse bei Klasse oder Schließer.
  • Lieferverzug: Temporäre Sicherung (z.B. Baustellentür) vorsehen, Einbau anderer Gewerke umplanen. Hersteller mit Lagerware bevorzugen.
  • Panikfunktion vergessen: Sofort nachrüsten ist möglich, aber teuer. Vor Bestellung Fluchtwegplan checken.
  • Feststellanlage löst nicht aus: Sensorik prüfen, Verschmutzung, Verkabelung, Netzteil. Wartungsfirma anrufen, Protokoll erstellen lassen.

Kurz zu den Normen - wieso das zählt

Wenn du in Österreich 2025 eine Brandschutztür kaufst, achte auf: geprüfte Feuerwiderstände nach EN 1634‑1, Rauchprüfungen nach EN 1634‑3, Klassifizierung nach EN 13501‑2, CE nach EN 16034 (kombiniert mit EN 14351‑1 für Außentüren bzw. EN 14351‑2 für Innentüren), und die OIB‑Richtlinie 2 (2023) als bauordnungsrechtliche Basis. Das klingt trocken, bringt dir aber Rechtssicherheit - und Ruhe mit Versicherung und Abnahme.

Ein letzter Budgettipp

Leg dir eine kleine Reserve von 10-15% an. Bei Brandschutz sind Änderungen oft nicht „wegverhandelbar“, weil die Sicherheit an erster Stelle steht. Mit einem Puffer bleibst du handlungsfähig - und musst nicht an den falschen Stellen sparen.