Algen und Pilzbefall auf der Fassade beseitigen: Wirksame Methoden und Mittel 2025
Dez, 23 2025
Grüne, schwarze oder rötliche Flecken auf Ihrer Fassade? Das ist kein einfacher Schmutz - das ist Algen und Pilzbefall. Und wenn Sie ihn ignorieren, wird er sich unter die Putzschicht schieben, den Putz lockern und langfristig die Dämmung beschädigen. In Salzburg, mit seinen feuchten Wintern und schattigen Nordfassaden, ist das ein alltägliches Problem. Viele Hausbesitzer versuchen es mit Hochdruckreinigung - und scheitern. Denn der Schmutz kommt nach sechs Monaten zurück. Warum? Weil sie nur die Oberfläche reinigen, nicht die Ursache bekämpfen.
Warum wächst Algen und Pilz genau an Ihrer Fassade?
Es liegt nicht am Zufall. Algen und Pilze brauchen drei Dinge: Feuchtigkeit, Dunkelheit und Nährstoffe. Wo das zusammenkommt, wachsen sie. Typische Orte: Nordfassaden, Bereiche unter Dachüberständen, wo kein Regen abläuft, oder wo Fensterbänke keine Tropfkante haben. In der Nähe von Bäumen oder hohen Hecken wird es noch schlimmer - Schatten und Blätterabfall liefern die Nährstoffe. Ein Haus aus Kalkputz ist besonders anfällig, weil er Feuchtigkeit speichert. Und wenn die Dämmung nicht richtig verarbeitet wurde, bildet sich hinter der Fassade Kondenswasser - ein perfekter Nährboden für Pilze.Die moderne Bauweise macht es noch schlimmer. Viele Häuser haben jetzt große Fensterflächen und kaum Dachvorsprünge. Das ist schön - aber es lässt Regenwasser direkt auf die Fassade prasseln. Und wenn die Putzschicht porös ist, dringt das Wasser ein. Die Folge: Mikroorganismen wachsen von innen nach außen. Das ist kein Problem, das man mit einem Wasserschlauch löst.
Was passiert, wenn Sie nur mit Hochdruck reinigen?
Ein Hochdruckreiniger klingt wie die perfekte Lösung. Schnell, kräftig, scheinbar effektiv. Aber er ist eine Falle. Wenn Sie den Druck zu hoch stellen, reißen Sie die oberste Putzschicht ab. Bei gedämmten Fassaden kann das sogar die Dämmung beschädigen - und das ist teuer zu reparieren. Selbst wenn Sie den Druck reduzieren: Der Reiniger entfernt nur den sichtbaren Belag. Die Sporen bleiben in den Poren. Und in drei bis sechs Monaten ist der Belag wieder da - oft noch dichter als zuvor.Studien zeigen: Wer nur Hochdruckreinigung nutzt, hat in 78 % der Fälle innerhalb von 18 Monaten wieder Algenbefall. Das ist kein Mythos. Das ist Datenlage. Ein Malerbetrieb in Linz hat 50 Fassaden dokumentiert - und das Ergebnis war eindeutig. Nur die Kombination aus chemischer Vorbehandlung und sanfter mechanischer Reinigung hält langfristig.
Die richtige Methode: Schritt für Schritt
Es gibt keinen schnellen Trick. Aber es gibt eine bewährte Reihenfolge. Und die funktioniert - egal ob Sie ein Einfamilienhaus in Salzburg haben oder eine Altbauwohnung in Wien.- Reinigen mit klarem Wasser: Beginnen Sie immer von oben nach unten. Nutzen Sie eine Flachstrahldüse - nicht die Nadeldüse. Der Druck sollte nur so stark sein, dass lose Schmutzpartikel abgespült werden. Kein Hochdruck. Nur sanft absprühen. Warten Sie mindestens 8 Stunden, bis die Fassade vollständig trocken ist. Das ist nicht optional. Wenn Sie die nächste Phase beginnen, während die Wand noch feucht ist, verlieren Sie alles.
- Chemische Behandlung: Jetzt kommt der Algenentferner. Es gibt zwei Wege: biozidhaltig oder biozidfrei. Biozidhaltige Produkte wie Aviva Fungisan oder SAKRET Biosan BS wirken schnell und zuverlässig. Aviva Fungisan hat in Tests eine Wirksamkeit von 92 %. SAKRET Biosan BS reduziert den Wiederbefall innerhalb von zwei Jahren um 87 %. Aber: Biozide können ins Grundwasser gelangen. Deshalb werden sie immer strenger reguliert. Biozidfreie Alternativen wie HECK F70 nutzen physikalische Wirkmechanismen - sie entziehen den Organismen Wasser und trocknen sie aus. Die Wirkung ist etwas langsamer, aber umweltfreundlicher. Für historische Gebäude oder wenn Sie sensibel auf Chemie reagieren, ist das die bessere Wahl.
- Anwendung: Tragen Sie das Mittel mit einer Bürste auf - nicht mit dem Sprühgerät. So gewährleisten Sie, dass es in die Poren eindringt. Lassen Sie es mindestens 24 Stunden einwirken. Keine Eile. Kein Regen. Kein Wind. Die Fassade muss trocken bleiben. Wenn es regnet, müssen Sie neu anfangen.
- Sanfte mechanische Nachreinigung: Nach der Einwirkzeit bürsten Sie die Fassade mit einer weichen Bürste ab. Nicht kratzen. Nicht schrubben. Nur abreiben. Dann spülen Sie mit klarem Wasser nach - wieder von oben nach unten. Kein Hochdruck. Nur ein sanfter Strahl.
- Grundierung und Anstrich: Jetzt ist die Fassade sauber. Aber sie ist nicht geschützt. Ohne neuen Anstrich kommt der Befall zurück. Nutzen Sie eine Silikonharz-Fassadenfarbe mit integriertem Algenschutz. Diese Farben wirken ohne Biozide - sie machen die Oberfläche so glatt, dass Algen keinen Halt finden. Aviva hat eine neue Farbe für April 2025 angekündigt, die genau das bietet. Aber auch andere Hersteller wie SAKRET oder HEYER haben gute Produkte im Angebot.
Alles zusammen dauert mindestens vier Tage. Und das ist gut so. Wer das überspringt, zahlt später doppelt.
Was funktioniert mit Hausmitteln?
Viele suchen nach günstigen Lösungen. Essig, Wasch-Soda, Speisestärke - das klingt nach Natur. Und es funktioniert - manchmal. Eine Mischung aus 1:1 weißem Essig und Wasser hat bei einigen Hausbesitzern gut geholfen. Aber: Essig ist sauer. Bei Kalkputz kann er die Oberfläche angreifen. Und bei Pilzbefall ist Essig oft zu schwach. Die Lösung mit Wasch-Soda, Speisestärke und Kaliumpermanganat ist kompliziert, braucht mehrere Stunden Einwirkzeit und muss ohne Hochdruck abgespült werden. Für kleine Flecken vielleicht okay. Für eine ganze Fassade? Risiko und Aufwand sind zu hoch. Und: Es gibt keine Langzeitwirkung. Die Sporen überleben.Was kaufen - und was nicht?
Der Markt ist voller Produkte. Hier ist die klare Übersicht:| Produkt | Typ | Wirksamkeit | Preis (5-10 l) | Wiederbefall nach 2 Jahren |
|---|---|---|---|---|
| Aviva Fungisan | biozidhaltig | 92 % | 49,90 € | 22 % |
| SAKRET Biosan BS | biozidhaltig | 87 % | 65,50 € | 13 % |
| HECK F70 | biozidfrei | 75 % | 89,90 € | 25 % |
| Essig-Wasser (1:1) | Hausmittel | 60-70 % | 5 € | 70 % |
Aviva Fungisan ist das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Es wirkt schnell, ist einfach anzuwenden und hat die niedrigste Wiederbefallsrate. SAKRET Biosan BS ist etwas teurer, aber besonders gut für stark befallene Flächen. HECK F70 ist die beste Wahl, wenn Sie auf Biozide verzichten wollen - aber es kostet fast doppelt so viel. Hausmittel sind nur für kleine, nicht-kritische Stellen geeignet.
Wann brauchen Sie einen Profi?
Sie können es selbst machen - wenn Sie geduldig sind und die Schritte genau befolgen. Aber es gibt Situationen, in denen Sie einen Fachmann brauchen:- Die Fassade ist gedämmt und Sie sehen keine klare Putzoberfläche.
- Es handelt sich um ein Denkmal oder ein historisches Gebäude.
- Der Befall ist bereits tief in die Putzschicht eingedrungen - die Oberfläche bröckelt.
- Sie haben schon mehrfach selbst versucht, es zu reinigen - und es kommt immer wieder zurück.
Die Deutsche Gesellschaft für Denkmalpflege warnt ausdrücklich: Falsche Reinigung bei Altbauten kann irreparablen Schaden verursachen. Ein Profi hat die richtigen Geräte, die Erfahrung und weiß, welche Produkte für welchen Putz geeignet sind. Und er dokumentiert alles - was wichtig ist, wenn Sie später verkaufen.
Wie verhindern Sie den Wiederbefall?
Die beste Reinigung nützt nichts, wenn Sie nicht vorbeugend handeln. Hier sind die drei wichtigsten Maßnahmen:- Wasserabfuhr verbessern: Prüfen Sie, ob Ihre Fensterbänke eine Tropfkante haben. Sind Dachüberstände zu klein? Bauen Sie sie ggf. nach. Regenwasser darf nicht an der Fassade herunterlaufen - es muss abgeleitet werden.
- Luftzirkulation fördern: Hecken und Bäume zu nah an der Wand? Beschneiden Sie sie. Vermeiden Sie, dass die Fassade ständig im Schatten liegt. Ein wenig Sonne ist der beste Algenkiller.
- Die richtige Farbe nutzen: Nach der Sanierung: Nur Silikonharz-Farben mit integriertem Algenschutz. Keine herkömmliche Acrylfarbe. Diese hält maximal zwei Jahre. Silikonharz hält zehn Jahre - und verhindert, dass Feuchtigkeit eindringt.
Die Zukunft geht in Richtung intelligente Fassaden. Forscher der TU Darmstadt testen bereits Beschichtungen mit Sensoren, die Feuchtigkeit messen und automatisch Schutzmechanismen aktivieren. Ab 2027 soll das verfügbar sein. Bis dahin: Nutzen Sie, was funktioniert.
Die häufigsten Fehler - und wie Sie sie vermeiden
Eine Umfrage unter 347 professionellen Malern ergab: 82 % bevorzugen die kombinierte Methode. Aber die meisten Privatleute machen es falsch. Hier die Top-Fehler:- Zu kurze Trockenzeit: 67 % der Misserfolge passieren, weil die Fassade nicht lange genug trocknet. Nach der Wasserreinigung mindestens 8 Stunden. Nach dem Algenentferner mindestens 24 Stunden. Keine Ausnahmen.
- Falsche Dosierung: Zu viel Mittel - es trocknet nicht richtig. Zu wenig - es wirkt nicht. Lesen Sie die Anleitung. Und messen Sie genau.
- Zu hoher Druck beim Hochdruckreiniger: Das ist der häufigste Fehler bei Laien. Sie denken: Je stärker, desto besser. Falsch. Sie beschädigen den Putz. Testen Sie immer zuerst an einer unauffälligen Stelle.
Wenn Sie diese drei Fehler vermeiden, haben Sie 90 % der Probleme gelöst.
Kann ich Algen und Pilz mit Essig entfernen?
Ja, aber nur bei leichten Befällen und nur auf Kalkputz. Eine Mischung aus 1:1 weißem Essig und Wasser kann helfen - aber sie tötet nicht alle Sporen. Der Befall kommt oft zurück. Essig ist auch aggressiv für manche Putzarten. Für eine dauerhafte Lösung ist es nicht ausreichend.
Wie lange hält eine Fassadenreinigung?
Wenn Sie die richtige Methode nutzen - chemische Vorbehandlung, sanfte Reinigung und Silikonharz-Farbe - hält die Reinigung 8 bis 12 Jahre. Ohne neuen Anstrich oder mit falscher Technik: 6 bis 18 Monate. Die Farbe ist der Schlüssel, nicht die Reinigung.
Sind biozidfreie Produkte wirklich effektiv?
Ja. Produkte wie HECK F70 oder die neue Aviva-Silikonharzfarbe wirken ohne Chemie, indem sie die Oberfläche so glatt machen, dass Algen keinen Halt finden. Sie sind etwas langsamer, aber umweltfreundlicher und sicherer für den Boden und das Grundwasser. Sie sind ideal für Familien, Gärten oder Denkmalschutz.
Warum ist Hochdruckreinigen bei gedämmten Fassaden gefährlich?
Die Dämmung ist oft nur mit einer dünnen Putzschicht abgedeckt. Ein zu hoher Druck reißt diese Schicht ab - und lässt Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen. Das führt zu Schimmelbildung im Inneren, was teurer ist als die ganze Fassade zu sanieren. Deshalb: Nur sanft absprühen - nie mit Hochdruck.
Was kostet eine professionelle Fassadensanierung?
Bei einem Einfamilienhaus mit 120 m² Fassadenfläche liegt der Preis zwischen 1.800 € und 3.500 €, je nach Befall, Putzart und gewählter Farbe. Das beinhaltet Reinigung, Grundierung, Anstrich und Material. Selbst machen kostet etwa 500 € bis 800 € - aber nur, wenn alles richtig läuft. Ein Fehler kann Kosten von 5.000 € und mehr verursachen.
Algen und Pilz auf der Fassade sind kein Zeichen von Schmutzigkeit - sie sind ein Zeichen für ein Problem im Bau. Die Lösung liegt nicht im stärkeren Strahl, sondern in der richtigen Methode. Mit der richtigen Vorgehensweise wird Ihre Fassade nicht nur sauber - sie bleibt lange sauber.