Kosten für eine komplette Dachsanierung: So berechnen Sie Ihr Budget richtig
Dez, 12 2025
Wie viel kostet eine komplette Dachsanierung wirklich?
Ein undichtes Dach, alte Dachziegel, kalte Dachböden - das sind keine Kleinigkeiten. Wenn du eine komplette Dachsanierung planst, geht es nicht nur ums Aussehen. Es geht um Energie, Sicherheit und langfristige Wertsteigerung deines Hauses. Aber wie viel Geld musst du wirklich einplanen? Die Antwort ist nicht einfach: Dachsanierung kostet zwischen 100 und 600 Euro pro Quadratmeter. Das klingt nach einem riesigen Spielraum - und das ist es auch. Denn es macht einen riesigen Unterschied, ob du nur die Dachdeckung erneuerst oder den gesamten Dachstuhl sanierst. Hier bekommst du eine klare, konkrete Übersicht - ohne Werbeversprechen, nur mit Zahlen, die in der Praxis stimmen.
Was genau ist in den Kosten enthalten?
Viele Hausbesitzer denken, die Kosten für eine Dachsanierung sind nur die Materialien und die Arbeit der Dachdecker. Das ist ein großer Irrtum. Die Gesamtkosten setzen sich aus vier Hauptblöcken zusammen: Material, Arbeit, Nebenkosten und Genehmigungen.
Material macht etwa 55 Prozent der Gesamtkosten aus. Das ist der größte Posten. Ob du Tonziegel, Betonsteine, Metall oder Bitumenbahnen nimmst, hat einen großen Einfluss. Tonziegel sind teurer als Beton, aber halten länger. Ein modernes Dach mit Aufsparrendämmung kostet mehr als eine einfache Nachdämmung zwischen den Sparren.
Arbeit liegt bei 30 Prozent. In Salzburg oder Bayern zahlen Dachdecker 70 bis 85 Euro pro Stunde, in Sachsen oder Brandenburg sind es oft nur 50 bis 65 Euro. Ein einfaches Dach von 150 Quadratmetern braucht zwei bis drei Arbeiter vier bis sechs Wochen. Das sind zwischen 15.000 und 25.000 Euro an Lohnkosten - je nach Region und Komplexität.
Nebenkosten werden oft unterschätzt. Ein Gerüst kostet zwischen 1.000 und 3.000 Euro. Die Entsorgung des alten Dachmaterials liegt bei 2.000 bis 4.500 Euro. Wenn dein Dachstuhl verrottet ist oder die Statik nicht mehr passt, brauchst du einen Bauingenieur. Das kostet 800 bis 2.500 Euro extra. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Genehmigungen sind in den meisten Fällen kostenlos, aber zeitaufwendig. In 12 von 16 Bundesländern reicht eine Bauanzeige. In Bayern und Nordrhein-Westfalen musst du einen vollständigen Bauantrag stellen. Das kann Wochen dauern - und wenn du den Zeitpunkt nicht planst, verlierst du den günstigen Wintertermin.
Die drei Arten von Dachsanierungen - und ihre Preise
Nicht jede Dachsanierung ist gleich. Du hast drei Hauptvarianten - und jede hat einen völlig anderen Preis.
Variante 1: Nur die Dachdeckung erneuern
Du hast ein altes, aber stabiles Dachstuhlgerüst. Die Dachziegel sind kaputt, aber der Unterbau hält. Dann reicht eine reine Dacheindeckung. Kosten: 90 bis 160 Euro pro Quadratmeter. Bei 150 m²: 13.500 bis 24.000 Euro. Keine Dämmung, keine Statik, kein Gerüst für den Dachboden. Das ist die günstigste Option - aber du sparst nur kurzfristig. Langfristig verlierst du Energie.
Variante 2: Dachdeckung + Dämmung
Das ist die Standardlösung heute. Die meisten Hausbesitzer wählen diese Variante, weil sie Energie spart und Fördermittel bekommt. Die Dämmung kommt entweder zwischen die Sparren (Zwischensparrendämmung) oder darüber (Aufsparrendämmung). Kosten: 140 bis 315 Euro pro Quadratmeter. Bei 150 m²: 21.000 bis 47.250 Euro. Mit Förderung kannst du bis zu 20 Prozent abziehen. Das ist derzeit die wirtschaftlichste Wahl.
Variante 3: Komplettsanierung mit Dachstuhlerneuerung
Wenn der Dachstuhl verrottet ist, wenn die Sparren gebogen sind, wenn die Konstruktion nicht mehr sicher ist - dann musst du alles erneuern. Das ist teuer. Kosten: 190 bis 560 Euro pro Quadratmeter. Bei 150 m²: 28.500 bis 84.000 Euro. Das ist kein kleines Projekt mehr. Es braucht einen Statiker, eine Baugenehmigung, einen langen Zeitplan. Aber es ist die einzige Option, wenn das Dach nicht mehr tragfähig ist.
Regionale Unterschiede - warum du in Salzburg mehr zahlst
Ein Dach in München kostet mehr als eines in Leipzig. Das ist kein Mythos. Laut regionalen Daten von 42WATT.DE liegen die Kosten für eine typische Dachsanierung mit Dämmung bei:
- Bayern: 13.000 bis 18.000 Euro
- Baden-Württemberg: 11.500 bis 16.500 Euro
- Salzburg (Österreich): 12.000 bis 17.000 Euro
- Sachsen: 8.500 bis 12.000 Euro
Warum? Lohnkosten. In Bayern und Österreich sind Handwerker teurer. Transportkosten für Materialien sind höher, weil viele Dachziegel aus dem Süden kommen. Und die Genehmigungsverfahren sind strenger. In Salzburg brauchst du eine Baubewilligung, die bis zu acht Wochen dauern kann. Das ist nicht nur Zeit - das ist Geld, das du nicht umgehen kannst.
Förderung: Wie du bis zu 20 Prozent sparst
Die BAFA fördert Dachsanierungen mit bis zu 20 Prozent der Kosten - aber nur, wenn du es richtig machst. Die Voraussetzungen sind klar: Du musst eine Energieberatung machen, einen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen und die Arbeiten von einem zertifizierten Handwerker durchführen lassen. Der iSFP ist nicht optional - er ist der Schlüssel zur vollen Förderung.
Seit Januar 2025 gilt: Auch Aufsparrendämmungen bis zu 30.000 Euro für 100 m² sind förderfähig. Das ist neu. Vorher war das Limit bei 20.000 Euro. Wenn du 40.000 Euro investierst, bekommst du 8.000 Euro Förderung. Das ist fast eine Monatsrate. Aber: Die Förderung wird nicht automatisch gezahlt. Du musst sie vor der Baubeginn beantragen. Und du musst die Rechnungen aufbewahren - bis zu zehn Jahre.
Ein Beispiel: Ein Hausbesitzer in Linz hat im Februar 2025 eine Dachsanierung mit Dämmung für 38.500 Euro gemacht. Die BAFA hat 7.200 Euro überwiesen. Die Heizkosten sanken um 22 Prozent im ersten Jahr. Das ist kein Wunder - das ist Physik.
Was passiert, wenn du die Kosten unterschätzt?
Die meisten Überraschungen kommen nicht vom Material, sondern von unerwarteten Problemen. Ein Nutzer im Hausbau-Forum berichtet: „Unsere Dachsanierung hat 72.000 Euro gekostet - 15.000 Euro mehr als geplant. Der Statiker hat Verstärkungen verlangt, die wir nicht einkalkuliert hatten.“
Das ist kein Einzelfall. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat im ersten Halbjahr 2025 in 18 Prozent der Reklamationen festgestellt, dass Subunternehmerketten zu Qualitätsproblemen geführt haben. Ein Dachdecker vergibt die Dämmung an einen anderen Betrieb - der nicht zertifiziert ist. Die Förderung wird dann abgelehnt. Oder der Statiker entdeckt nach zwei Wochen, dass die Sparren teilweise verfault sind. Dann musst du nachzahlen.
Die Lösung? Lass dir einen detaillierten Kostenvoranschlag geben - mit allen Einzelposten. Frag nach: „Was ist, wenn der Dachstuhl nicht so stabil ist, wie gedacht?“ „Was passiert, wenn das Altmaterial mehr Entsorgungskosten verursacht?“ „Ist die Förderung im Angebot einkalkuliert?“
Photovoltaik auf dem neuen Dach - lohnt sich das?
43 Prozent der Hausbesitzer in Österreich und Deutschland entscheiden sich 2025 für eine Kombination aus Dachsanierung und Photovoltaik. Warum? Weil du jetzt zwei Projekte in einem erledigst. Das Gerüst steht, die Dachfläche ist bereit - warum nicht gleich die Solaranlage montieren?
Die Kosten für eine 8 kWp PV-Anlage liegen zwischen 10.500 und 23.500 Euro. Das ist teuer. Aber: Die Bundesförderung für Photovoltaik ist seit 2025 noch attraktiver als für Dämmung. Du bekommst bis zu 30 Prozent Zuschuss, wenn du einen Speicher dazubestellst. Und die Einspeisevergütung ist höher als je zuvor.
Ein Haus in Salzburg mit 150 m² Dachfläche und 8 kWp PV hat nach der Sanierung 60 Prozent weniger Stromkosten. Die Kombination aus Dachsanierung und PV amortisiert sich in 7 bis 9 Jahren - mit Förderung. Das ist schneller als jede andere Investition im Haus.
Wie lange dauert eine Dachsanierung?
Wenn du denkst, dass das Dach in zwei Wochen fertig ist - irrst du dich. Eine reine Dacheindeckung dauert 2 bis 3 Wochen. Eine Dachsanierung mit Dämmung und Gerüst braucht 4 bis 6 Wochen. Eine Komplettsanierung mit Dachstuhlerneuerung kann bis zu 8 Wochen dauern - besonders wenn das Wetter schlecht ist.
Planst du im Winter? Dann ist das gut. Die Preise sind 15 bis 25 Prozent niedriger. Die Handwerker haben weniger Termine. Aber: Bei Dauerfrost kann man nicht arbeiten. Die beste Zeit ist von März bis Mai oder September bis Oktober. Dann ist das Wetter stabil, die Preise moderat, und die Förderung ist noch verfügbar.
Was du jetzt tun solltest
Wenn du eine Dachsanierung in Betracht ziehst, mach das:
- Prüfe deinen Dachzustand: Lass einen unabhängigen Sachverständigen kommen - nicht den Dachdecker, der dir ein Angebot macht.
- Erstelle einen Sanierungsfahrplan (iSFP): Das kostet 300 bis 800 Euro, aber es bringt dir 20 Prozent Förderung.
- Beschaffe drei Angebote: Vergleiche nicht nur den Preis, sondern auch die Leistungen. Frag nach: „Was ist im Preis enthalten?“
- Prüfe die Förderung: Gehe auf die BAFA-Website und prüfe, ob dein Haus förderfähig ist.
- Plan den Zeitpunkt: Starte nicht im Juli. Starte im Februar oder September.
Dachsanierung ist keine Ausgabe - sie ist eine Investition. Du sparst Energie, du vermeidest Schäden, du erhöhst den Wert deines Hauses. Und mit der richtigen Planung kannst du sogar Geld verdienen - durch Förderung und niedrigere Heizkosten.
Wie viel kostet eine Dachsanierung pro Quadratmeter?
Die Kosten liegen zwischen 100 und 600 Euro pro Quadratmeter. Eine reine Dacheindeckung kostet 90-160 €/m², eine Sanierung mit Dämmung 140-315 €/m², und eine Komplettsanierung mit Dachstuhlerneuerung 190-560 €/m². Der Preis hängt von Material, Dämmung, Region und Zustand des Dachstuhls ab.
Wie hoch ist die BAFA-Förderung für Dachsanierungen?
Die BAFA fördert Dachsanierungen mit bis zu 20 Prozent der Kosten, wenn du einen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellst und die Arbeiten von einem zertifizierten Handwerker durchführen lässt. Seit Januar 2025 sind auch Aufsparrendämmungen bis zu 30.000 Euro für 100 m² förderfähig. Du musst den Antrag vor Baubeginn stellen.
Lohnt sich eine Dachsanierung mit Photovoltaik?
Ja, besonders wenn du die Sanierung und PV gemeinsam planst. Die PV-Anlage kostet 10.500-23.500 Euro zusätzlich, aber du sparst durch die Förderung bis zu 30 Prozent. Die Kombination amortisiert sich in 7-9 Jahren - schneller als jede andere Hausmodernisierung. Außerdem steigert sie den Wert deines Hauses deutlich.
Warum ist die Dachsanierung in Bayern teurer als in Sachsen?
In Bayern und Österreich sind die Löhne für Handwerker höher, die Materialtransporte länger und die Genehmigungsverfahren strenger. In Sachsen liegen die Kosten für eine Dachsanierung mit Dämmung oft bei 8.500-12.000 Euro, in Bayern bei 13.000-18.000 Euro - ein Unterschied von bis zu 50 Prozent.
Wie lange dauert eine Dachsanierung?
Eine reine Dacheindeckung dauert 2-3 Wochen, eine Sanierung mit Dämmung 4-6 Wochen, und eine Komplettsanierung mit Dachstuhlerneuerung bis zu 8 Wochen. Wetter, Größe des Daches und Komplexität beeinflussen die Dauer. Wintermonate sind günstiger, aber nicht immer praktikabel.
Was kostet ein Gerüst für eine Dachsanierung?
Ein Gerüst kostet zwischen 1.000 und 3.000 Euro, abhängig von der Größe des Daches und der Bauhöhe. Bei einem Einfamilienhaus mit 150 m² Dachfläche liegt der Durchschnitt bei 2.000 Euro. Das ist ein fixer Kostenpunkt - nicht verhandelbar.
Wie kann ich versteckte Kosten vermeiden?
Lass einen unabhängigen Sachverständigen das Dach prüfen, bevor du ein Angebot unterschreibst. Fordere einen detaillierten Kostenvoranschlag mit allen Einzelposten an - inklusive Entsorgung, Statik, Genehmigung und Notfallkosten. Vermeide Angebote, die „ab 120 €/m²“ versprechen - das ist oft nur der Einstiegspreis.
Markus Sowada
Dezember 13, 2025 AT 05:02Also: Im Angebot muss stehen: „inkl. Gerüst, Entsorgung, Statikprüfung“. Sonst bist du am Ende 10 Kilo schwerer und 15.000 Euro ärmer.