Mietsteigerung: Was du als Mieter und Vermieter wissen musst
Wenn es um eine Mietsteigerung, die Erhöhung der monatlichen Miete nach vertraglichen und gesetzlichen Regeln. Auch als Mietanpassung bekannt, ist sie ein oft missverstandenes Thema, das viele Mieter verunsichert und Vermieter in rechtliche Fallstricke bringt. Du denkst, dein Vermieter kann die Miete einfach nach Belieben erhöhen? Falsch. In Deutschland gilt: Nur wenn die Miete mindestens 15 Monate unverändert war, darf sie angehoben werden — und selbst dann nur innerhalb der gesetzlichen Grenzen.
Die Mietpreisbremse, ein Instrument, das Mietsteigerungen in angespannten Wohnmärkten begrenzt. Es gilt in vielen Städten wie Berlin, München oder Hamburg. Sie verbietet, dass die neue Miete über 10 % über dem sogenannten Vergleichsmietwert liegt — also dem, was ähnliche Wohnungen in der Nachbarschaft kosten. Ein Vermieter muss dir bei einer Mietsteigerung immer den Nachweis dafür erbringen, dass seine Angabe stimmt. Ohne diese Unterlagen ist die Erhöhung rechtswidrig. Du musst nicht einfach zahlen — du darfst widersprechen, und du solltest es tun, wenn etwas nicht stimmt.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Mietvertrag, das rechtliche Dokument, das alle Vereinbarungen zwischen Mieter und Vermieter festhält. Hier steht, ob eine Indexmiete oder Staffelmiete vereinbart wurde — und wie oft eine Anpassung erlaubt ist. Viele Vermieter nutzen diese Klauseln falsch. Einige erhöhen die Miete, obwohl sie die Mieterhöhung nicht schriftlich angekündigt haben. Andere ignorieren, dass eine Modernisierung erst nach 12 Monaten in die Miete einfließen darf — und nur zu maximal 11 % der Kosten. Auch das ist ein häufiger Fehler.
Als Mieter hast du Rechte. Du kannst die Mietsteigerung innerhalb von zwei Monaten nach Erhalt schriftlich ablehnen, wenn sie nicht korrekt begründet ist. Du kannst auch eine Mietspiegel-Auskunft vom Amt anfordern, um den Vergleichswert zu prüfen. Und wenn du unsicher bist: Ein Mieterverein hilft dir kostenlos weiter. Die meisten Mietsteigerungen, die wir sehen, sind entweder zu hoch, zu früh oder falsch formuliert. Du musst sie nicht einfach hinnehmen.
Und was ist mit Vermietern? Auch ihr Handeln ist begrenzt. Wer zu oft oder zu stark erhöht, riskiert einen langen Leerstand, einen Rechtsstreit oder sogar eine Klage wegen Miethöhe. Eine vernünftige Mietsteigerung ist kein Spiel mit dem Mieter — sie ist eine faire Anpassung, die auf klaren Regeln basiert. Wer das versteht, spart Zeit, Geld und Nerven.
In der folgenden Sammlung findest du praktische Anleitungen, die dir zeigen, wie du Mietverträge prüfst, wie du Mietsteigerungen richtig widersprichst und welche rechtlichen Fallstricke du vermeiden musst. Ob du Mieter oder Vermieter bist — hier bekommst du das Wissen, das du brauchst, um klar zu sehen und richtig zu handeln.