Smart-Home-Installation: Verkabelung und WLAN im Haus - So wird’s zuverlässig
Dez, 7 2025
Stell dir vor, du kommst abends nach Hause, das Licht geht automatisch an, die Heizung passt sich an deine Temperatur an, und die Tür verriegelt sich von selbst. Klingt wie Science-Fiction? Ist es aber nicht. Smart-Home-Installation ist heute Realität - aber nur, wenn die Grundlage stimmt. Und die Grundlage ist nicht das teuerste Gerät, sondern das Netzwerk. 78 % aller Probleme mit Smart Homes kommen nicht vom Gerät, sondern von schlechtem WLAN oder falscher Verkabelung. Wenn du dein Zuhause smart machen willst, musst du zuerst die Kabel und das WLAN richtig legen. Sonst wirst du frustriert sein - und deine Geräte fallen immer wieder aus.
Warum dein WLAN oft versagt - und was du dagegen tun kannst
Die meisten Leute denken: „Ich hab doch einen schnellen Router, das reicht doch.“ Aber ein schneller Router ist nicht automatisch ein guter Smart-Home-Router. Die meisten Smart-Home-Geräte - von Lampen über Sensoren bis hin zu Thermostaten - nutzen das 2,4-GHz-Frequenzband. Nicht das 5-GHz-Band. Warum? Weil es weiter reicht und besser durch Wände kommt. Laut dem brennenstuhl®Connect-Handbuch (2023) nutzen 92 % aller Geräte dieses Band. Wenn dein Router nur 5 GHz unterstützt, funktionieren deine Geräte gar nicht. Punkt.Doch selbst wenn du 2,4 GHz hast, reicht das nicht. Die Signalstärke muss mindestens -67 dBm betragen. Wie misst du das? Mit kostenlosen Apps wie WiFi Analyzer (Android) oder NetSpot (iOS). Geh in jeden Raum, besonders in den Keller, das Bad und die Garage. Wenn das Signal unter -70 dBm fällt, wird das Gerät instabil. Es verbindet sich, dann bricht es ab, dann wieder - und du fragst dich, warum die Lampe nicht reagiert.
Und dann ist da noch das Problem mit der Überlastung. Wenn du mehr als 20 Geräte an einem 2,4-GHz-Netz hängst, steigen Kollisionen um 300 %. Das bedeutet: Dein Thermostat sendet ein Signal, aber dein Staubsaugerroboter sendet gleichzeitig - und beide blockieren sich. Prof. Dr. Anja Schmidt von der Hochschule München sagt klar: „Bei mehr als 20 Geräten im selben Netzwerk steigen Kollisionen um 300 % an, was zu Verbindungsabbrüchen führt.“
Die Lösung? Ein separates WLAN-Netzwerk für deine Smart-Home-Geräte. Nenne es „SmartHome“ oder „IoT“. Trenne es vom Hauptnetzwerk, auf dem dein Laptop und dein Handy laufen. So vermeidest du Interferenzen und hast mehr Bandbreite für deine Geräte. Das empfehlen auch Hersteller wie brennenstuhl® und Hama explizit. Und wenn dein Router das nicht kann? Dann hol dir ein Mesh-WLAN-System. Die meisten modernen Mesh-Systeme erlauben es, ein eigenes IoT-Netz zu erstellen - und sie verteilen das Signal gleichmäßig im ganzen Haus.
Verkabelung: Die unsichtbare Grundlage deines Smart Homes
WLAN ist praktisch - aber verdrahtet ist zuverlässig. Wenn du ein neues Haus baust oder umfassend renovierst, leg die Kabel jetzt. Später nachzurüsten ist teuer und chaotisch. Die Industrie empfiehlt Cat-6-Kabel mit 250 MHz Bandbreite. Das ist der Standard für zentrale Steuerungen - für dein Smart-Home-Hub, den Thermostat, die Lichtschalter. Cat-6 kann bis zu 1 GBit/s übertragen und ist zukunftssicher. Cat-5e reicht nicht mehr. Es ist zu langsam, zu anfällig für Störungen.Und hier kommt ein entscheidender Punkt: Trenne Strom- und Datenleitungen. Mindestens 30 cm Abstand. Warum? Weil elektrische Leitungen Störungen verursachen. Wenn dein Datenkabel neben einer Starkstromleitung liegt, kann das zu Fehlern, Verbindungsabbrüchen oder sogar Schäden an deinen Geräten führen. Das dokumentiert der EcoFlow Smart Home Panel Installationsleitfaden (2023) mit 13 Schritten zur sicheren Verkabelung - und das ist kein Hinweis, sondern eine Notwendigkeit.
Wenn du ein großes Haus hast - über 150 m² - ist eine reine WLAN-Lösung fast unmöglich. 5-GHz-Signale durchdringen Wände nur 10 bis 15 Meter. In einem alten Steinhaus mit dicken Wänden? Noch weniger. Die Lösung: Verkabelte Punkte in jedem Raum. Du brauchst nicht jeden Lichtschalter zu verdrahten - aber mindestens einen Netzwerkdose pro Raum, besonders in Schlafzimmer, Wohnzimmer und Keller. Dort kannst du später Hub-Geräte, Bridge-Module oder sogar Kameras anschließen. Und wenn du die Kabel legst, mach sie nicht einfach „irgendwie“. Nutze geschirmte Steckverbindungen. Sie schützen vor elektromagnetischen Störungen - besonders wichtig, wenn du in einer Stadt wohnst, wo viele Funknetzwerke aufeinandertreffen.
Matter: Der neue Standard, der alles verändert
Seit Juni 2022 gibt es Matter - und das ist kein kleiner Update, das ist ein Revolution. Matter ist ein offener Standard, der Amazon Alexa, Apple HomeKit und Google Nest zusammenbringt. Früher: Du kaufst ein Gerät von Apple - dann kannst du es nur mit HomeKit nutzen. Kaum ein Gerät von Amazon - dann nur mit Alexa. Und wenn du beides willst? Dann brauchst du drei Apps, drei Accounts, drei Geräte, die alle miteinander reden müssen - und oft tun sie es nicht.Matter löst das. Ein Matter-Gerät - egal ob von IKEA, Philips Hue, Eve oder Bosch - funktioniert mit jeder App, die Matter unterstützt. Und es funktioniert nicht nur mit WLAN. Matter nutzt auch Thread, ein Low-Power-Mesh-Netzwerk, das über IP läuft. Thread-Geräte können sich untereinander verständigen - wie ein Netzwerk aus kleinen Radios, die jedes Signal weiterleiten. Ein Thread-Netzwerk hat eine Reichweite von 20 bis 30 Metern in Innenräumen - und bei mehreren Geräten wird es selbstverstärkend. Kein Router nötig, wenn du genug Geräte hast.
Das ist der Schlüssel: Matter erlaubt dir, verdrahtete und drahtlose Geräte in einem System zu nutzen. Ein verdrahteter Schalter im Wohnzimmer? Kann ein Matter-Gerät sein. Eine drahtlose Steckdose im Schlafzimmer? Auch Matter. Und sie kommunizieren direkt miteinander - ohne dass alles über deinen Router laufen muss. Das reduziert die Latenz auf unter 15 ms. Das ist spürbar. Kein Verzögerung, kein „Klick - warte 3 Sekunden - Licht geht an“. Es reagiert sofort.
Bis Ende 2023 wurden über 150 Millionen Matter-kompatible Geräte verkauft. Und 82 % der großen Hersteller unterstützen es. Das ist nicht mehr ein Trend - das ist der Standard. Wenn du jetzt neu kaufst, frag: „Ist das Matter-kompatibel?“ Wenn nein, dann überlege zweimal. Du baust dir eine Insel, die bald isoliert ist.
Verkabelt vs. drahtlos: Was passt zu dir?
Wenn du ein neues Haus baust oder umfassend renovierst: Verkabeln. Punkt. KNX ist der Goldstandard - mit einer Verfügbarkeit von 99,999 %. Das bedeutet: Fast nie ein Ausfall. Die Kosten? 150 bis 250 € pro Punkt. Klingt viel? Ja. Aber du investierst in 30 Jahre. Ein KNX-System läuft noch, wenn deine Smartphones schon obsolete sind.Wenn du in einer Bestandsimmobilie wohnst und nicht die Wände aufreißen willst: Dann setze auf Mesh-WLAN und Matter. Ein Mesh-System wie Google Nest WiFi, TP-Link Deco XE75 oder ein spezieller Smart-Home-Router wie der Speedport Smart 4 von Deutsche Telekom (149,99 €) verteilt das Signal gleichmäßig. Und mit Matter-Geräten hast du die Zuverlässigkeit von Thread-Netzwerken - ohne Kabel.
Die Zahlen sprechen klar:
| Merkmale | Verkabelt (z. B. KNX, Cat-6) | WLAN / Mesh / Matter |
|---|---|---|
| Verfügbarkeit | 99,999 % | 95-98 % |
| Kosten pro Punkt | 150-350 € | 20-50 € pro Gerät |
| Reichweite | Unbegrenzt (durch Kabel) | 20-30 m (Matter/Thread), 10-15 m (5 GHz WLAN) |
| Latenz | unter 10 ms | 15-30 ms |
| Ausfall bei Router-Problem | Nein - unabhängig | Ja - 100 % der Geräte fallen aus |
| Empfohlen für | Neubau, große Häuser, Sicherheit | Bestandsimmobilien, kleinere Häuser, Komfort |
Wenn du ein Haus über 120 m² hast, empfiehlt die Deutsche Telekom Wi-Fi 6. Es ist schneller, effizienter und unterstützt mehr Geräte gleichzeitig. Und es ist der einzige WLAN-Standard, der mit Matter gut zusammenarbeitet.
Die 5 häufigsten Fehler - und wie du sie vermeidest
Du willst es richtig machen? Dann vermeide diese fünf Fehler - sie kommen immer wieder:- Falsches Frequenzband: Du nutzt nur 5 GHz. Deine Geräte funktionieren nicht. Lösung: Stelle sicher, dass dein Router 2,4 GHz aktiviert hat - und nutze es für Smart-Home-Geräte.
- Kein separates Netzwerk: Du hast alles an einem Netz hängen. Es überlastet sich. Lösung: Erstelle ein eigenes SSID für IoT-Geräte.
- Keine Verkabelung in Schlüsselräumen: Du hast keine Dose im Keller, im Bad oder im Flur. Später ist es teuer. Lösung: Leg mindestens eine Cat-6-Dose pro Raum - auch wenn du sie jetzt nicht brauchst.
- Strom- und Datenkabel nebeneinander: Das führt zu Störungen. Lösung: Mindestens 30 cm Abstand - oder nutze geschirmte Kabel.
- Kein Matter: Du kaufst alte Geräte mit proprietären Protokollen. Sie werden bald nicht mehr funktionieren. Lösung: Nur Matter-kompatible Geräte kaufen - ab 2024 sind sie Standard.
Und vergiss nicht: Sicherheit. 63 % der Smart-Home-Geräte haben schwache Verschlüsselung, wie die TÜV Rheinland-Studie zeigt. Ein separates Netzwerk ist nicht nur für Performance wichtig - es ist auch für Sicherheit. Dein Smart-Home-Netzwerk sollte von deinem Hauptnetzwerk getrennt sein - so kann ein Hacker, der dein Handy kompromittiert, nicht einfach in deine Türschlösser eindringen.
Was du jetzt tun solltest
Wenn du gerade anfängst:- Prüfe dein aktuelles WLAN mit WiFi Analyzer - miss die Signalstärke in jedem Raum.
- Erstelle ein separates SSID für Smart-Home-Geräte - und nutze 2,4 GHz.
- Kaufe nur Matter-kompatible Geräte - prüfe das Logo auf der Verpackung.
- Wenn du renovierst: Leg Cat-6-Kabel in alle Räume - besonders in Schlafzimmer, Wohnzimmer und Keller.
- Wenn du ein großes Haus hast: Überlege ein Mesh-System mit Thread-Unterstützung.
Wenn du schon ein Smart Home hast und Probleme hast: Fange nicht mit neuen Geräten an. Fange mit dem Netzwerk an. Ein besseres WLAN oder eine neue Verkabelung löst 80 % der Probleme - ohne dass du etwas anderes kaufen musst.
Smart Home ist nicht über Technik. Es ist über Verlässlichkeit. Und Verlässlichkeit kommt von Kabeln und einem klugen Netzwerk - nicht von teuren Lampen oder teuren Kameras. Baue die Grundlage richtig - dann läuft alles von selbst.
Kann ich mein altes WLAN für ein Smart Home nutzen?
Ja - aber nur, wenn es 2,4 GHz unterstützt und nicht überlastet ist. Viele alte Router haben nur 5 GHz oder unterstützen zu wenig Geräte gleichzeitig. Prüfe mit einer App wie WiFi Analyzer, ob das Signal in allen Räumen mindestens -67 dBm beträgt. Wenn nicht, brauchst du ein neues System. Außerdem solltest du ein separates Netzwerk für Smart-Home-Geräte erstellen - sonst stören sie sich gegenseitig.
Was ist besser: KNX-Verkabelung oder Matter mit Mesh-WLAN?
Beides hat seine Vorzüge. KNX ist die zuverlässigste Lösung - mit 99,999 % Verfügbarkeit - und ideal für Neubauten oder umfassende Renovierungen. Es ist teuer, aber lebenslang. Matter mit Mesh-WLAN ist flexibler und günstiger - perfekt für Bestandsimmobilien. Es ist nicht ganz so zuverlässig wie KNX, aber mit Thread-Netzwerken kommt es sehr nah ran. Wenn du nicht renovieren willst, ist Matter die bessere Wahl. Wenn du baust, investiere in KNX.
Brauche ich einen speziellen Router für Smart Home?
Nicht unbedingt - aber es hilft. Ein normaler Router reicht, wenn er 2,4 GHz unterstützt und mindestens 20 Geräte gleichzeitig verbinden kann. Für größere Häuser ab 120 m² empfiehlt die Deutsche Telekom Wi-Fi 6. Noch besser: Ein Mesh-System mit Matter- und Thread-Unterstützung. Router wie der Speedport Smart 4 oder TP-Link Deco XE75 sind speziell für Smart Homes optimiert - mit separatem IoT-Netzwerk und niedriger Latenz.
Warum funktionieren meine Geräte im Keller nicht?
Weil das WLAN-Signal nicht so weit reicht. 5 GHz kann durch Wände nur 10-15 Meter - und Keller sind oft aus Beton. 2,4 GHz reicht weiter, aber auch da ist der Abstand oft zu groß. Lösung: Entweder ein Mesh-System mit Repeatern im Keller installieren, oder eine Cat-6-Dose legen und dort ein Matter-Gerät als Bridge anschließen. Das ist die zuverlässigste Lösung.
Wie viele Geräte kann ein Smart-Home-Netzwerk verwalten?
Bei reinem WLAN: Maximal 20-25 Geräte pro Netzwerk - sonst kommt es zu Kollisionen. Bei Matter mit Thread: Bis zu 127 Geräte pro Netzwerk - und sie kommunizieren direkt miteinander, nicht nur über den Router. Das ist ein riesiger Vorteil. Wenn du mehr als 20 Geräte planst, solltest du auf Matter und Thread umsteigen - sonst wirst du Probleme haben.